28. April 2013

BEICHTGEHEIMNIS

Ich bin ein Versager. Ich hasse die Gesellschaft in der ich lebe, obgleich es mir gut geht, obgleich sich die Leute seit dem, was geschehen ist, ein wenig mehr achten. Ich muß nicht hungern in dieser Gesellschaft, obwohl ich meist zu faul zum Arbeiten bin. Nur dann und wann mache ich mich nützlich; nicht wie die Frauen und die Alten, die die Felder bestellen, die Unterkünfte ausbessern und Kleider nähen oder einander helfen; nicht wie die Wachmänner, die für Ordnung sorgen und uns vor den Angriffen umherziehender Banden schützen. Dennoch gehe ich nie mit knurrendem Magen zu Bett.

18. April 2013

ETHANOLLATENZ

Wissen Sie, ich bin an einem Punkt angekommen in meinem Leben, an dem ich Ihnen das ruhig erzählen kann. Die Ärzte geben mir noch sechs Monate. Vielleicht neun.
Ich trage mit vorliebe häßlich-grell-karierte Polohemden und dazu häßliche Polyesterhosen. Meine Schließmuskeln neigen dazu, mir häßliche Streiche zu spielen. Und was ich zu erzählen habe, ist nichts als die häßliche Wahrheit.
Ich liebe Alkohol. Und eigentlich ist das noch nicht ganz richtig. Ich lebe Alkohol!
Meinen Kaffee heute morgen hatte ich irisch. Aber genau so gut geht russisch oder mit sonst irgendeinem nationalen Einschlag.

16. März 2013

STURMTAUFE

Der Wind trieb Wolken zusammen und verdüsterte den blaukalten Himmel. Das aufziehende Wetter war ganz nach dem Geschmack des jungen Kerls. Wenn alles in Dunkelheit getaucht sein würde, wollte er hinaus gehen, um den Sturm zu erleben. Zum Abend verabredete er sich mit einem Freund.

27. März 2012

New Orleans I

Meine Fresse! Beziehungsweise: Mein heutiges Essen! Ich habe soeben (Sonntag, 25. März, 20:56) für mein Abendessen, ohne Begleitung, mit Trinkgeld, 67$ bezahlt. Wasser, californischer Rotwein [der es mit keinem Italienischen aufnehmen kann], einem Gruß vom Chef, Zungenwurst, Hanger Steak.

26. März 2012

roadtrip II

Nashville? Ja, das habe ich mich auch gefragt. Das erste, woran ich bei Nashville dachte, war Johnny Cash. Und wer google für sich denken lässt, der kommt momentan auf visitmusiccity.com

25. März 2012

roadtrip I

Die amerikanische Straßenkarte ist für sich genommen schon ein Kunstwerk. Da werden Abschnitte gestaucht, oder Straßen nicht benannt, daß es eine Freude ist.

19. März 2012

Chicago I

don’t trust no one:
Beim Verlassen der Red Line in ChinaTown werde ich von einer milchkaffee-braunen Hand auf den Ausgang hingewiesen. I’m on facebook. Was ich hier wolle? Hier gibt es nichts zu sehen. Ich solle bloß nicht weiter in den Süden fahren.

16. März 2012

Detroit I

Der MotorCity Blues geht so:
Im General Motors Headquarter in Detroit, einem Komplex aus sieben runden Hochhäusern, hat sich im höchsten, und zentralen, Gebäude Marriott eingemietet. Marriott betreibt in der 71. und 72. Etage das Coach Insignia, ein Vier-Sterne-Restaurant. Ähnlich dem Sphere im Berliner Fernsehturm befinden sich die Sitzplätze auf einer rotierenden Scheibe. Der Motor, der das Coach Insignia dreht, wurde allerdings vor einigen Jahren abgestellt.

9. März 2012

New York I

Die Festlandfläche von New York City ist rund 100km² kleiner als die von Berlin, allerdings wohnen in NYC rund dreimal so viele Menschen. Zum Vergleich: Die Oberfläche des Planeten Saturn bedeckt 42,61 Milliarden ( ! ! ! ) km². Ironischer Weise leben auf dem Saturn exakt null Mal so viele Menschen wie in Berlin undoder NYC.